Risiko Gottesdienst?


Ein Kommentar zu dem Ereignis in Hanau und den Schutzmaßnahmen in Gottesdiensten hier bei uns


Ausführlich tauschte sich der Pfarronvent des Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel über die bisherigen Präsenz-Gottesdienste und die Erfahrungen mit den Sicherheitsmaßnahmen aus. In den meisten Gemeinden unseres Kirchenkreises haben seit dem 10. und 17. Mai wieder Gottesdienste stattgefunden und die Erfahrungen sind durchaus unterschiedliche Art. Viele der Gottesdienste waren gut besucht, aber es gab auch keine "Überfüllung" oder gar Gedränge.

Dann kamen natürlich auch die Ereignisse in der Freikirche Hanau zur Sprache, die im Moment durch die Medien gehen. Ein Beispiel dafür, wie es nicht verlaufen sollte. Allerdings zeigt sich nun auch, nachdem man sich aus dieser freikirchlichen Baptistengemeinde geäußert hat, dass die Umstände und Schutzmaßnahmen mit den Rahmenbedingungen hier bei uns oder in den meisten Gottesdiensten in unseren evangelischen oder katholischen volkskirchlichen Gemeinden nicht vergleichbar sind.
Zwar hat man dort wohl Abstandsregeln beachtet, hat aber in einem geschlossenen Raum gesungen und ohne Mundschutz teilgenommen. Somit reiht sich dieses Ereignis in einer Reihe anderer, bei denen man von einem sogenannten "Superspreader" spricht. Das heißt, dass ein Teilnehmer, der Corona infiziert ist, durch Sprache, Gesang oder das Austeilen von Essen etc. ein großen Teil der Teilnehmer der Veranstaltung an einem einzigen Abend infizieren kann.
Solche die Ereignisse sind deshalb so alarmierend, weil die große Zahl der Infizierten Teilnehmer dann oft, anderswo wohnend und nach Hause fahrend, viele weitere infizieren kann und die Infektionsketten sich oft nur schwer oder gar nicht rekapitulieren lassen.

Umso wichtiger ist es, darauf zu schauen, was das für uns hier und unsere Veranstaltungen bedeutet. Sicherlich sind die Maßnahmen die wir bisher ergriffen haben, z.B. nicht nur auf die Abstands-Regeln zu achten sondern auch auf das Singen im Gottesdienst zu verzichten, wesentliche Bestandteile des Gesamtkonzeptes. Zumindest innerhalb geschlossener Räume.
Das Tragen von Masken oder das Registrieren der Adressen für eine eventuelle Nachverfolgung Infektionsketten, bleibt ebenfalls wichtiger Bestandteil solcher Maßnahmen.

Insofern bewegen wir uns mit unserem jetzigen Schutzkonzept im Rahmen dessen, was die aktuelle Beschreibung der Risiken nötig macht, was aber auch verantwortbar und sicher sein dürfte.
Wir versuchen das Anliegen, einen schönen Gottesdienst zu feiern, mit den nötigen Schutzmaßnahmen zu verbinden, was per se nicht einfach ist. Dies zu gestalten, bedeutet auch immer wieder Ihre Rückmeldungen als Teilnehmer und ihre eigene Risikoeinschätzung auch als Teil dessen mit einzubeziehen, was wir entscheiden und planen.

In diesem Sinne: bis Sonntag und schöne Pfingsttage!

Daniel Post

 


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